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Mobilfunknetze und der große Tarif-Dschungel

Durch die Privatisierung der Telekommunikationsdienste in Deutschland kamen unzählige neue Anbieter auf den Markt. Gerade im Mobilfunkbereich ist das Angebot heutzutage relativ undurchschaubar. Hinzukommt außerdem, dass die meisten kleinen Anbieter in Wirklichkeit zu größeren Konzernen gehören und die bestehende Infrastruktur der Großen mehr oder weniger „zwangsläufig“ mitnutzen.   –Also unterschiedliche Preise für die gleiche Technik und Qualität?   Der bekannte Anbieter „1&1“ erhielt beispielsweise eine Auszeichnung für „das beste Netz in Deutschland“, obwohl der Provider gar kein eigenes Netz hat, sondern die Anlagen der Konkurrenz, im wesentlichen die von „Vodafone“, mitnutzt. Die Verwaltung von Anschlüssen sowie der Kundensupport obliegen allerdings dem Unternehmen selbst und so sind Qualitätsunterschiede, zumindest wohl letztlich beim Verbraucher spürbar gewesen. Die Priorisierung von Kundenanliegen hat also nicht nur etwas mit dem Preis eines Tarifes zu tun, sondern auch mit der internen Koordination solcher Dinge.

Bevor man einen Tarif näher ins Auge fasst, sollte man deshalb verschiedene Anbieter vergleichen und sich über das jeweilige Netz und den regionalen Netzausbau informieren. Denn was nützt Ihnen ein LTE-Tarif, wenn in Ihrer Region nur herkömmlicher Empfang von 2G oder 3G vorhanden ist. Das gleiche gilt übrigens auch beim Highspeed-Internet „VDSL“: Wenn eine Leitung nur 11000 Kbit/s hergibt, nützt Ihnen auch kein VDSL-Anschluss. Bei vertraglich geregelten „Flatrates“ oder „Kontingenten“ sollte man vor Vertragsabschluss klären, welche Netze einbezogen sind. Überprüfen Sie außerdem die sogenannte „Mindestvertragslaufzeit“ und ob weitere Kosten anfallen. Möglich wären   z.B. Anschaltungskosten oder Gebühren für Endgeräte wie Smartphones & Co.

Übersicht der Mobilfunknetze in Deutschland:

–         D1 : Netz der Telekom (t-mobile)

–         D2: Netz von Vodafone

–         O2 *

–         E-Plus *

* O2 und E-Plus werden zukünftig zum selben Netzanbieter „Telefónica“ gehören

Die Telekom hat im Mobilfunkbereich einen Marktanteil von über einem Drittel in Deutschland und neben Mobilfunk auch Festnetz mit Breitbandinternet im Angebot. VDSL, LTE, VoIP?! Was der Kunde für eine Technologie bekommt, erfährt man auch hier erst auf Nachfrage. Aber wie das nun mal so ist mit der Technik: Alles verändert sich und die Entwicklung ist wahrscheinlich nicht aufzuhalten. Aus Kostengründen setzen alle Anbieter nämlich fast ausnahmslos auf „Voice over Internetprotokoll“ (VoIP), also server-basiertes Telefonieren ohne eine klassische Vermittlungsstelle. Also ist das analoge Festnetz wohl bald Geschichte und selbst das gute, alte „ISDN“ wird in wenigen Jahren wohl komplett durch VoIP ersetzt werden.

Vodafone ist ein internationales Unternehmen und hat bereits nach Übernahme der „Mannesmann AG“ mit der „CallYa“-Prepaidkarte den großen Durchbruch auf dem deutschen Markt geschafft. Ein Erfolg, der Dank Imagepflege und modernen Werbespots bis heute anhält. Auch ehemalige Festnetzkunden und Internet-Neulinge, die sogenannten „Digital Immigrants“,  sollen durch Consumer-freundliche Tablet- und Smartphone-Tarife als Neukunden gewonnen werden. Auch die sogenannte „eSIM“ ist bei Vodafone schon erhältlich.

O2 wendet sich mit verschiedenen Tarifen mit beliebten Markengeräten an eine jugendliche Zielgruppe, hat im Bereich DSL / Festnetz allerdings auch einige Bestandskunden von „Hansenet“, „Alice“ und Co. übernommen. Bekannt für das Brand „O2“ waren schon immer Verträge mit einer oftmals kostenlosen Flat ins eigene Netz und der sogenannten „Home-Zone“, also einer zusätzlichen Festnetznummer.

E-Plus hat den Ruf eines günstigen Anbieters, dessen Netzabdeckung je nach Standort allerdings noch ausbaufähig ist. O2, E-Plus und BASE gehören inzwischen zum selben Konzern, der Telefónica Deutschland GmbH. Inwiefern vorherige Netzunterschiede nun verschwunden sind, ist allerdings unklar. Auch die Angebotsvielfalt der Marken bleibt zunächst erhalten.

Zu den großen Netzbetreibern haben sich über die Jahre unzählige kleine Anbieter gesellt, welche die bestehenden Netze nutzen, jedoch eigene Tarife anbieten.

Zum Beispiel:

–         BASE (Netz von O2 und E-Plus*)

–         OTELO (Netz von Vodafone)

–         Mobilcom Debitel (Netzwahl)

–         Klarmobil (t-mobile, Vodafone, O2)

Zusammenfassung: In Deutschland beleben vor allem viele kleine Anbieter den Markt. Ein einheitlicher Tarif wie beim ehemaligen Telefonnetz der „Deutschen Post“ ist heutzutage natürlich undenkbar. Alle bekannten Mobilfunkanbieter haben inzwischen LTE   (4G) als Standard auf dem Papier, wobei die Netzabdeckung vor allem in ländlichen Regionen noch schwächelt. Im Bereich DSL wird heutzutage meist eine minimale Bandbreite von 8000 Kbit/s angeboten. Das reicht locker für die üblichen Internetanwendungen. Allerdings kann dies regional auch wieder stark variieren und zudem können Anschlüsse auch nach mehrmaligen Überschreiten des Download-Limits vom Anbieter gedrosselt werden. Ärgerlich besonders für Streamingnutzer von „NetFlix“ und Co. Im Bereich Festnetz werden offiziell keine analogen Anschlüsse und kein ISDN mehr vermarktet .

Fazit: Da zahlreiche Marken zum selben Konzern gehören, könnte die Zusammenarbeit der kleinen und großen Anbieter aus Kundensicht eigentlich um einiges besser ablaufen.

 

Piepser, Quix & Co.

Krankenwagen und Polizei sind per Funk ständig bereit für den nächsten Einsatz. Dabei greift man schon seit vielen Jahrzehnten auf Funkgeräte zurück, die auf einer separaten Radiofrequenz kommunizieren. Inzwischen werden teilweise auch komplexe Daten über eine mobile Internetverbindung gesendet. Aber wie war das vor der Entwicklung des Mobilfunknetzes? Was galt damals für jene „Bereitschaftshelfer“, die gerade zuhause gemütlich in der Badewanne saßen oder mit der Familie unterwegs waren, um dem Zoo oder Oma und Opa mal wieder einen Besuch abzustatten? Kein „WhattsApp“, keine SMS, keine „Allnet-Flat“… aber jede Menge Verantwortung für den Betreffenden, rechtzeitig zum Einsatz zu erscheinen. Für all diejenigen wurde der sogenannte „Piepser“ / Beeper zur obligatorischen „Fußfessel“.

Bei einem Notfall wurde man von der Dienststelle angepiepst. Die Nummer im Display war zunächst der einzige Anhaltspunkt für den Empfänger. Man konnte dann direkt zur Dienststelle fahren oder durch einen Rückruf weitere Einzelheiten besprechen. Erst im weiteren Verlauf konnten längere Texte angezeigt  und sogar Sprachnachrichten gesendet werden. Bis heute ist der „Pager“ u.a. in Krankenhäusern ein unverzichtbares Utensil. Denn während eine Telefonleitung besetzt sein kann, erreicht jede Piepser-Nachricht über die Vermittlungsstelle brav ihren Empfänger. Eine permanente Erreichbarkeit im Job ist eine Sache, doch kaum vorstellbar war früher ein ständiger, „piepsender Begleiter“ für jedermann.

Motorola und andere Anbieter versuchten Mitte der 90er-Jahre trotzdem den Pager für private Nutzer interessant zu machen. Vom Design her waren diese kleinen Dinger an die damaligen Standards angelehnt: „Quix“ & Co. waren bunt und praktisch gestaltet – so konnte man sich den entweder an den Gürtel klemmen oder an einer Kette mit sich herumtragen. Es war anscheinend schwer angesagt und damals günstiger als das Telefonieren mit einem Mobiltelefon. Allerdings war das viel zu kleine Display und die Texteingabe über 2-4 Tasten sehr umständlich. Trotzdem waren wohl die meisten Kids enttäuscht, als der private Service im Jahre 2000 eingestellt wurde. Für SMS-Sprache.de ist der Pager daher nicht nur eine obsolete Technologie, sondern auch der Vorläufer von SMS und Co. Was denkt ihr darüber?

Kurioses rund ums Thema SMS

Die internationale Presse staunte vor einigen Jahren nicht schlecht, als eine 13-jährige Schülerin einen kompletten Aufsatz in SMS-Sprache abgegeben hat. Auch ihr Lehrer war völlig überfordert und wusste nicht, wie er den Text bewerten sollte. Immerhin verstoßen sämtliche SMS-Kürzel gegen die gültige Rechtschreibung.
Dafür sind viele Abkürzungen ziemlich kreativ und fordern vom Leser einiges an Köpfchen. So ist es nicht nur Sinn und Zweck, möglichst viel Platz zu sparen, da eine SMS nur 160 Zeichen hat, sondern ebenso wichtig, sein Gegenüber mit originellen Abkürzungen zu überraschen.